Erste Etappe: Stuttgart-Geislingen-Neu-Ulm

Das wurde ja auch Zeit. Nachdem das Regenband jetzt durch ist, hab ich mich mal auf Tour begeben. Ich wollte ja schon am Samstag starten. Egal. Man kann es auch nicht erzwingen. Die Sonne scheint wieder. Der Sommer ist zurückgekehrt.

Ich bin erst am Nachmittag losgekommen. Es war noch so viel zu erledigen. Abwasch. Gelber Sack. Post. Die nächsten beiden Unterkünfte buchen. Etwas Tour-Recherche betreiben. Betten beziehen für die Gäste, die während meiner Abwesenheit die Wohnung nutzen. E-Mails checken… Gegen 15 Uhr brach ich schließlich auf.

Im Prinzip kenne ich die Strecke schon. Da ich am Samstag einen Amnesty-Termin in München habe war klar, das ich Richtung Osten aufbreche, bevor es dann nach Norden geht. 100 Kilometer sind für eine Tagesetappe genau das richtige, zumindest bei Tourstart. Also Ulm, bzw. Neu-Ulm. Die Komoot-App will mich immer zuerst ganz böse über den Frauenkopf schicken und dann über Kirchheim und Laichingen auf die Alb. Das wären sicher nochmal 500 Höhenmeter mehr geworden. Nichts gegen diese Strecke. Gerne bei Gelegenheit mal. Man kommt dann über den Blautopf nach Ulm rein. – Für heute reichte mir das Neckartal und das Filstal und der Albaufstieg hinter Geislingen, der vergleichsweise harmlos ist. Ein Schild verrät, dass der Aufstieg 1825 gebaut wurde, also eine Verkehrstrasse. Der Zug muss dann wohl später dazu gekommen sein. Durch dieses Nadelöhr müssen sich auch die ICEs zwängen und sind dann genauso schnell in Ulm wie der Nahverkehr.

Nach 50 Kilometern habe ich in der Regel den ersten Hunger. So auch heute. In Göppingen genehmigte ich mir auf dem Marktplatz ein Eis und schob noch einen Hafersonstwaskörnerriegel nach. Für die Alb. Am Göppinger Mineralbrunnen füllte ich Wasser nach und brach schnell wieder auf. Denn um 21 Uhr schließt regelmäßig die Rezeption im Donauhotel in Neu-Ulm. – Positiv sind mir auf der Strecke die Ortseingangsschilder an den Radwegen aufgefallen. Man weiß ja sonst nicht, welcher Ort es ist, wenn man nicht auf der Straße unterwegs ist. Das Städtchen Süßen hat ein solches zum Beispiel, auch Kuchen und Geislingen. Schmal und grün mit einem Städtepiktogramm. Passt.

Auf der Alb war es etwas kühler. Ich überlegte, mir etwas Langärmliges anzuziehen, verzichtete aber aus Zeitgründen darauf. Die Strecke nach Ulm zieht sich dann doch etwas, es gibt noch ein paar fiese, aber kurze Anstiege. Ich rief schließlich das Hotel an, dass ich später eintreffen werde. Der Rezeptionist belehrte mich, dass ausdrücklich 21 Uhr im Internet steht. Also gab ich etwas mehr Muskel auf die Pedalen. In Lehr brachte ich noch schnell mein Licht am Lenker an, als ich bei meinen Wochenendgästen meinen Hausschlüssel noch schnell in den Briefkasten einwarf.

Nach Ulm saust es sich entlang der B 10, und was da noch so ist, recht fix hinunter. Um 21:12 Uhr konnte ich den Rezeptionisten von seinem Dienst erlösen. Er schloss mir noch eine Garage für das Rad auf und war auch ansonsten recht guter Laune.

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