Am frühen Morgen hatte es geregnet. Doch als ich in Angerburg aufbrach, kam die Sonne durch. Der Tag blieb jedoch überwiegend wolkenverhangen. Ein paar Regentropfen am frühen Nachmittag nutzte ich für eine Mittagspause in einem Bushäuschen auf dem Weg nach Bartenstein (Bartoszyce). Der Gegenwind pustete mich ganz gut durch. Ich machte nicht alle Schlenker des Green Velo durch die Landschaft mit, sondern kürzte nach Bartenstein etwas ab. Schon um fünf war es dämmrig, bedingt durch die dunkle Wolkendecke. Die Autos machten ihre Lichter an. Die Pausen fielen heute wegen des Windes und der fehlenden Sonne kurz aus. Am Abend ließ der Wind nach. Pünktlich um sieben war ich in Heilsberg (Lidzbark Warminski), 102 Kilometer auf dem Tacho. Von meinem Zimmer im Hotelik Kopernik habe ich die mittelalterliche Innenstadtkulisse direkt vor der Nase, die Bischofsburg und die Kirche St. Peter und Paul.
Der Rezeptionist im Hotel spricht Deutsch. Ich habe schon seit Bialystok kein Deutsch mehr gesprochen. Er meinte auf meine Bemerkung hin, dass er gut Deutsch spricht, er wohne in Danzig, das sei ja eine internationale Stadt. Auch im Restaurant Starówka ist man auf internationale Gäste gut eingestellt. Es gibt eine englischsprachige Karte, die die Speisen und Getränke zugleich in deutscher Übersetzung präsentiert. 2016 war das Lokal im Gault Millau verzeichnet. Ich war froh, noch etwas warmes zu essen zu finden. In der Innenstadt waren nämlich die Bürgersteige bereits hochgeklappt, als ich mich kurz nach acht auf die Futtersuche machte.
Die Feriensaison geht in Polen zu Ende.