Neunte Etappe: Schönebeck-Klietz

Havelberg habe ich heute nicht erreicht. Ich habe mich in Schönhausen, Bismarcks Geburtsort, entschieden, heute früher Station zu machen. Havelberg wäre kein Problem gewesen, aber ich fand keine passende Unterkunft, die noch nach 18 Uhr einen Check-in erlaubt. Kyritz an der Knatter, 60 Kilometer entfernt, wäre theoretisch erreichbar gewesen. Eine gute Unterkunft hatte ich gesehen, aber ich hätte um 20 Uhr dort sein müssen. Und das wäre mit dem Wind heute eine knappe Sache geworden. Auf 10 Minuten genau auf dieser Strecke zu fahren ist heikel.

Schließlich machte ich im Landgut-gut-Hotel Seeblick in Klietz Station. In der Nähe ist ein gleichnamiger Truppenübungsplatz. Ich drehte noch eine Runde im Ort, schaute mir die Bockwindmühle an probierte im Hotelrestaurant die Soljanka und die Bandnudeln mit Pfifferlingen.

Der Tag war geprägt durch Dünenwege an der Elbe, die sich sehr gut fahren ließen. Der Nordostwind bremste mich etwas aus. In der Mittagszeit zogen Gewitterwolken auf. Zwischen Burg und der Schleuse Parey regnete es etwas. Ich stoppte nur kurz, um abzuschätzen, ob eine Regenjacke nötig ist oder nicht. Ich beschloss, im kurzen Tricot weiterzufahren, da es recht warm war.

Die Stadt Burg bei Magdeburg war recht lebendig. In der Fußgängerzone hatten in der Mittagszeit viele Läden geöffnet und viele Leute waren auf den Beinen. Ein deutlicher Kontrast zu ähnlich großen Städten auf meiner Tour. Die Stadtbibliothek ist nach der Schriftstellerin Brigitte Reimann benannt, die in Burg geboren wurde und früh starb. Ihr Roman „Franziska Linkerhand“ blieb ein Fragment.

Am späten Nachmittag kam die Sonne wieder zum Vorschein. Ich bedauerte die frühe Einkehr ob des fantastischen Radfahrabends. – Die Etappe nach Waren an der Müritz morgen wird wieder länger.

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