SR20-14 Pavia – Lecco (Comer See)

Ich schob mein Rad heute morgen durch den Wochenmarkt in Pavia und sammelte einen Dorn auf. Mit dem Vorderrad. Schon wieder ein Platter. Ich schob es auf die Piazza della Vittoria und wechselte den Schlauch. Beim Aufpumpen merkte ich, dass das nicht viel bringt. Ich habe den Schlauch beim Einbauen wohl wieder kaputtgemacht. Ich packte alles wieder zusammen und schob das Rad weiter zur nächstgelegenen Werkstatt. In der kleinen Ladenwerkstatt war ziemlicher Andrang, ich hatte gerade eine Lücke erwischt. Der Schlauch war schnell gewechselt, zwei Ersatzschläuche gekauft, einen Helm dazu.

Fahrradreparatur in Pavia
Ein Dorn organischen Ursprungs war die Ursache für den Platten.

Gegen 11 Uhr verließ ich Pavia Richtung Norden. Ich kam bald auf einen schönen Radweg entlang eines Kanals, der mich bei Gegenwind bis nach Mailand führte. Ein paar Kilometer vor der Metropole sprach mich ein älterer Rennradfahrer an, wo ich denn hinwolle. Mit Englisch hatte er es nicht so, deshalb verstummte das Gespräch bald. Er gab mir aber in Fahrradsprache zu verstehen, dass er mich ziehen wolle. Da Kollege Jens mich in die Zeichensprache eingeweiht hat, ordnete ich mich hinter dem Italiener ein und fuhr in seinem Windschatten nach Mailand hinein. In der Stadt verabschiedeten wir uns irgendwo und ich ließ mich vom Navi zum Dom navigieren. Die Sonne war inzwischen herausgekommen. Auf dem Weg heraus aus der City sah ich viele Leute draußen in einem Lokal mit Mittagstisch sitzen. Dort rastete ich und fuhr weiter über Monza nach Lecco an den Comer See.

Mailänder Dom

Ich hatte es nicht eilig, da heute nur eine kürzere Stecke geplant war. Mir war zudem klar, das die Großstadt mit den vielen Ampeln Zeit brauchen würde. – Unterwegs fotografierte ich viel. Dafür musste ich immer mein iPad aus der Radtasche holen, was etwas Umstand bedeutet. Das Smartphone hatte schon wieder keinen Saft mehr und bei den Fotos war ich mir nicht sicher, ob die wirklich gespeichert werden. In der Abendsonne kam ich in Lecco an und checkte in einer Villa mit Seeblick ein. Christina, die Hausherrin, hatte sich überlegt, mir das schönste Zimmer zu geben, zum gleichen Preis. Es seien weiter keine Gäste da. Die großzügige Villa, eingerichtet mit alten Möbeln, passt zu der großartigen Landschaft.

Für morgen habe ich die halbe Strecke für den Splügenpass geplant, die ersten 1.000 Höhenmeter bis Campodolcino. Mir fehlt die Erfahrung, den 30 Kilometer langen Anstieg in einem Stück zu fahren. Außerdem habe ich um 19 Uhr noch eine Webkonferenz und ich will zeitlich nicht in die Bredouille geraten. Dann wird das Wetter auch etwas besser im Verlauf der Woche. Das kommt mir ebenfalls zupass. Mein Schnupfen ist leider noch nicht weg.

Fazit: 96 Kilometer, einmal mitten durch Mailand zum Comer See. Die Alpen haben mich wieder. Im Vergleich zu Genua ist Mailand eine Erholung mit dem Rad. Bis vielleicht auf das alte Kopfsteinpflaster.

Comer See mit Abfluss
Zimmer mit Seeblick
Das schönste Zimmer der Villa
Abendliche Handwäsche
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