SR21-03 Triesen-Sufers

Ich hatte eine Matratze vom Typ Hängematte. Deshalb schlief ich nicht so gut und wälzte mich in dem Einzelbett hin und her. Erfreulicherweise hielt sich das Wetter bis Thusis ganz gut, die Sonne kam durch. Ich erkannte die Wasserstellen vom vergangenen Jahr wieder. Daran erinnere ich mich gut, da ich öfters mal leergefahren war und dringend trinken musste. Der Weg führte mich wieder um Chur herum, an einem Schießgelände des Schweizer Militärs und dann auf einen schönen Höhenweg am Rhein entlang – mit Blick in die Schluchten, die sich der Fluss gegraben hat.

So begann der Tag: Blick vom Hotel in Liechtenstein.
Hotelfrühstück: Kühlschrank als Schublade – merke ich mir für zu Hause. Dazu die Morgenlektüre: „Mein Vaterland“.

Vor Thusis hatte ich mit dem aufkommenden Wind zu kämpfen. Mir ging der Wetterbericht durch den Kopf und ich hoffte, dass sich die Lage nicht verschlechterte. In Thusis, am Beginn der Via Mala, dem Aufstieg zum Splügenpass, setzte starker Regen ein. Ich machte Rast in einem Lokal. Es schüttete so, dass es auf der Terrasse unter den Schirmen auch ungemütlich wurde. Ich überlegte, ob ich im Ort schon ein Quartier suchen sollte. In einer Regenpause schaute ich mir den Himmel an und fuhr los. Ich wollte noch Höhenmeter machen. Schließlich waren es bis Sufers nur noch 22 Kilometer.

Möhrchenfeld bei Chur

Es wurde dunkler und fing leicht an zu regnen. Ich schaltete mein Rücklicht an, damit ich vor allem in den Tunnels besser zu sehen war. Der Regen wurde heftiger. Ein Gasthaus machte Werbung mit einem Zimmer für nur 47 Schweizer Franken. Der Grill dampfte und ich wurde fast schwach. Nur noch ca. 8 Kilometer bis zum Ziel in Sufers. Dafür lagen vor mir aber noch noch etliche Höhenmeter. Nach einer ersten Etappe mit Serpentinen musste ich süße Früchteriegel essen. Ich war schon wieder leergefahren und zittrig. Es kamen zwei Brücken, unter denen ich Trinkpausen einlegte und Regenschutz hatte. Trotzdem war alles nass und die Regenjacke klebte mir kalt auf den Armen. Das Navi ist zum Glück wasserdicht. Ich fuhr schnell weiter um warm zu bleiben. Solange man warm ist, macht der Regen nichts.

Die letzten drei, vier Kilometer waren schnell genommen. Inzwischen waren die Straßen so nass, dass mir Bäche entgegenkamen, die ins Tal wollten. Meine Schuhe wurden beim Hindurchfahren geduscht. Das Wasser fand bei den Laufschuhen leichtes Spiel. Mein Regenschutz für den Helm hielt aber dicht. Im Hotel mit Seeblick in Sufers (1.400 Meter Höhe) fand ich noch ein Einzelzimmer. Ich hatte es am Morgen noch gesehen, konnte es aber unterwegs nicht buchen, da der Internetzugang zu schlecht war (3G). Also Glück gehabt. Im Zimmer musste ich auch mein Portmonnaie und die Geldscheine zum Trocknen auslegen, nicht nur die Regenjacke und die Funktionskleidung, die ich jeden Tag wasche. Die Schuhe haben ihren Platz auf der Heizung gefunden.

Morgen sollte das Wetter wieder besser sein. Ich füllte am Abend noch das umfangreiche elektronische Formular aus, das die italienischen Behörden für die Einreise haben wollen. Nur noch rund 750 Höhenmeter bis zum Pass. Dann bin ich endlich im Süden.

Stärkung im Café Marchesa bei Chur
Der Rhein in seinem Canyon
Solche Tränken sind besonders bei Hitze goldwert.
Der Hinweis, dass der Pass geöffnet hat, ist auch immer sehr hilfreich.
Im Tunnel kann es tierisch laut werden, vor allem bei grobem Belag.
Andeer, letzter Ort vor Sufers
Regen, Dunkelheit, Gewitter – alles, was man in den Bergen nicht haben möchte.
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