SR21-12 Ruhetag in Rom

Seit den 1990er-Jahren war ich immer mal wieder in Rom, aber mit dem Rad hat es einen ganz eigenen Charme. Mein Hotel ist ganz in der Nähe der Pyramide und dem Friedhof für Evangelische und andere Ungläubige. Ich wollte mal wieder bei Antonio Gramsci vorbeischauen, aber der Friedhof ist bis zum 22. August geschlossen.

Eingang zum Friedhof für Evangelische und andere Ungläubige

Ich habe dann zwei Ersatzschläuche und eine Badehose gekauft, falls ich doch nochmal ans Meer oder einen See komme. Irgendwie ist mir meine Regenjacke abhanden gekommen, ist mir seit gestern aufgefallen. Ich kann mir nicht erklären, wie das passieren konnte. – Einen vernünftigen Ersatz habe ich noch nicht gefunden.

Caracalla-Thermen – eine irrsinnig große Badeanstalt

Im Navi hatte ich die Nationalbibliothek eingegeben. Sie liegt im Viertel der Uni Sapienza, nicht weit vom Bahnhof entfernt. Sie ist umzingelt von Ministerien und auch genauso bewacht. Es gibt Schlagbäume und eine Wache. Der Wachmann schickte mich wieder fort. Die Bibliothek sei geschlossen. Ob ich fotografieren dürfte?, fragte ich mehr aus Reflex und Höflichkeit. Das darf man nicht fragen, sondern man muss es tun. Es war natürlich alles verboten. Schon die Tatsache, dass ich da war, war zu viel. Insofern hab ich das nicht ganz ernst genommen.

Ich habe mich weiter treiben lassen und kam im weitläufigen Park der Villa Borghese heraus, den ich noch nicht kannte. Am Quirinalspalast habe ich mich gefragt, wo denn nun der Präsident hockt. Verschiedene Paläste und Nebengebäude mit Fahnen und wichtigen Wachen. Es scheint aber der Nebeneingang gegenüber vom Obelisken der Entscheidende zu sein. Wenn man den Quirinal runterfährt, kommt man bei der Schreibmaschine raus. An der Piazza Navona kaufte ich zwei Postkarten und Briefmarken und auf dem Weg zum Hotel noch Weintrauben. Ich wollte etwas auszuruhen telefonieren.

Am Abend brach ich zum Kapitol auf, um auf dem Piazzale Caffarelli den Sonnenuntergang mit Blick auf die Kuppeln der Stadt zu genießen. Ich hatte meine normale Brille vergessen und musste in der Dämmerung mit Sonnenbrille zurück ins Hotel. Ich fuhr noch bei der Piazza Navona vorbei, machte ein Porträt von meinem Rad am Vierströme-Brunnen und badete in den Gassen Richtung Vatikan im Getümmel des beginnenden Nachtlebens. In diesem Viertel haben viele Kneipen und Restaurants geöffnet. Sie ziehen die Leute an wie Motten das Licht.

Um beim Papst vorbeizufahren, war es mir schon zu dunkel. Ich schwamm im abendlichen Verkehr am Tiber entlang mit den Autos, Bussen und Elektrorollern mit in Richtung Quartier. Keine knatternden Vespas mehr. Die Luft ist besser geworden. Ein Tag Rom reicht gerade, um wieder Tuchfühlung aufzunehmen, nicht, um tiefer einzutauchen. Rom hat als Ziel gezogen. Die Motivation für die Rückreise fällt mir etwas schwerer. Die Alpenlandschaft zieht, aber am geplanten Timmelsjoch ist der 40. Ötztaler Radmarathon für den 29. August geplant. Mal schauen, ob ich es bis zum 28. schaffe, den Pass zu nehmen.

Der Speicher von meinem Webhosting-Paket ist vollgelaufen. Deshalb heute nur ein paar wenige Fotos.

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