SR21-13 Bologna-Verona

Richtung Timmelsjoch geht es durch Südtirol. In Bozen muss ich mir das Wetter genauer anschauen. Es gibt eine schöne Fernradstrecke an der Etsch entlang. Verona ist ein guter Ausgangspunkt, um von Süden die Tour zu machen. Komoot gab mir eine Route von Bologna nach Verona aus, die 162 Kilometer lang ist. Das wirkt etwas weit, man kann es in der Po-Ebene aber gut an einem Tag fahren. Ich brach kurz nach 10 Uhr auf.

Komoot will mich immer auf Radwege führen, die in Italien aber oft auch staubige Schotterpisten sind. So auch heute. Ich hatte deshalb am Vormittag etwas Huddeleien, bis ich auf einer Straße nach Ferrara dank der Straßenschilder eine Fernorientierung hatte. Bei Komoot habe ich extra schon die Kategorie „Rennrad“ für die Streckenplanung gewählt, also eigentlich bevorzugt die asphaltierten Wege. Das funktioniert aber nicht so ganz.

Ich wollte Ferrara sehen, deshalb die Route über den Nordosten, statt im Westen über Modena, wo ich ja schon war. Das Wahoo-Navi ist bei der Nahorientierung gut, nicht bei der Fernorientierung. Deshalb sehe ich die geplante Route nicht mehr unbedingt, wenn ich unterwegs frei entscheide. Zur Not habe ich immer noch das iPad zur Orientierung dabei, was ich auch nutze. Eine Straßenkarte würde es natürlich auch tun – und ist manchmal auch besser, weil schneller.

Durch Ferrara war ich schneller durch als gedacht. Eigentlich wollte ich rasten und ein Eis essen. Aber ich war plötzlich aus dem Stadtzentrum heraus und bin dann weitergezogen. Hinter einer Brücke über den „Po“ bog ich auf eine schmale, gut asphaltierte Deichstraße auf der linken Flussseite ein, der ich bestimmt zwei Stunden in der Mittagshitze gefolgt bin. Es waren heute teilweise wieder über 30 Grad im Schatten. Die Deichstraße war eine richtige Rennstrecke, ich traf ein paar wenige Radtourer, denen ich bisher sonst kaum begegnet bin. Mein Wasservorrat ging zur Neige, aber ich wollte auch nicht rechts in die hinter dem Deich liegenden Ortschaften abbiegen, um Zeit zu sparen. Schließlich gab es eine Wasserstelle für Wohnmobile, wo ich mich verproviantieren konnte. Ich verstehe nicht, warum man auf dieser grandiosen Strecke nicht mehr macht für die Radfahrer. An der Etsch ist das toll gelöst. Dort gibt es sogar Raststätten für Radler, wie an der Autobahn. Und die Strecke an der Etsch ist tatsächlich eine Art Radautobahn.

Bis Verona musste ich an Restaurants und Bars noch drei Trinkpausen einlegen, war aber schon kurz nach 18 Uhr in der Stadt. Dank der zwei Ruhetage konnte ich heute wieder gut durchstarten. Dank meiner Abkürzungen über Straßen, statt langsamer Komoot-Radwege, waren es am Ende nur 153 Kilometer. Ich konnte den lauen Sommerabend genießen und an der Arena flanieren.

Das Hotel am oberen Ende des Gardasees ist schon gebucht. Am See will ich mal ins Wasser hüpfen. Ich hatte sowohl bei Verona, als auch beim Gardasee Glück und schnell noch ein Schnäppchen gemacht – nicht billig, aber alles noch im Rahmen.

Aktuelle Fotos gibt es wieder in meiner Cloud: https://cloud.stefan-droessler.com/s/9AMwXX54fbTCYj6

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