Von Sölden nach Imst brauchte ich gut zwei Stunden. Ich startete bei etwa 13 Grad, der Himmel war bedeckt. Ich brauchte meine Regenjacke als Windstopper, um das Tal hinunter zu fahren. Ich hoffte, dass der Wetterbericht sich bewahrheiten würde und am Mittag die Sonne durchkam. So kam es dann auch. Ich besorgte mir etwas Proviant, zog meine Jacke aus und fuhr nach Nassereith. Dort geht es hinauf zum Fernpass. Ich trocknete meine Wäsche, die von gestern Abend noch etwas klamm war.
Die Passstraße ist teilweise für Radfahrer gesperrt. Der Fernpass gehört zu den am meisten befahrenen Pässen in den Alpen. Ich folgte der Komoot-Routenplanung auf einen Kiesweg, der für Radler und Wanderer ausgeschildert war. Der Weg verengte sich weiter oben zu einem Single-Trail. Ich musste viel schieben. Aber der Weg zum Pass war nicht weit. Er führte am Fernsteinsee und Schloss Fernstein vorbei und kommt an den Raststätten auf Passhöhe heraus. Von da ab fuhr ich wieder ein Stück auf der Fernpassstraße.
Die Abfahrt nach Lermoos war ein Traum: Die Sonne aus Südwest setzte das Bergmassiv der Zugspitze mit den Wolken herrlich in Szene. Ich hielt immer wieder um zu fotografieren. Als ich gegen 18 Uhr in Reutte ankam, war die Sonne hinter den Bergen verschwunden. Es wurde wieder kälter. Ich beschloss einzukehren und morgen über Füssen Richtung Ulm weiterzufahren. Das Wetter soll schlechter werden. Meine Sommerradtour neigt sich dem Ende entgegen.
Aktuelle Fotos gibt es wieder in meiner Cloud: https://cloud.stefan-droessler.com/s/9AMwXX54fbTCYj6