SR21-19 Reutte-Leutkirch (Schluss)

Wenn man an der Grenze von Österreich nach Deutschland mit dem Rad unterwegs ist, wie ich heute, dann kann man sich fragen, ob man schon drüben ist – oder nicht. Wenn man eine elektrifizierte Bahnlinie sieht, ist man noch in Österreicht. So habe ich mich heute orientiert, denn einen Grenzstein oder Schilder gibt es nicht.

Ich war heute für Regen gerüstet, was auch nötig war. Bis zum frühen Nachmittag kam immer wieder die Sonne durch, aber die Luft war kalt und der Gegenwind kräftig. Ich hatte gleich am Morgen mein langes Trikot angezogen und später, als auf dem Weg nach Kempten die ersten Regentropfen fielen, auch die Regenjacke. In Füssen schaute ich mir den Lechfall an und fuhr weiter zum Weißensee. Die Radwege waren sowohl am Lechfall als auch am Weißensee ganz gut bevölkert. Danach wurde es weniger.

In Kempten kehrte ich in einer Bäckerei zur Rast ein. Ich wollte zum Abschluss der Tour noch bis Memmingen kommen, doch die Suche nach einem Zimmer verlief enttäuschend. Ich plante deshalb kurzfristig um und fuhr nach Leutkirch. Bald setzte kräftiger Regen ein. Meine Schuhe waren in kurzer Zeit durchgeweicht. Am Quartier in Leutkirch hatte noch der Werdich geöffnet, ein Ulmer Schuhhändler. Die Schuhe waren schnell gekauft, ich behielt sich gleich im Laden an. Mein Rad konnte die Dusche gut gebrauchen. Mit Servietten habe ich es noch grob geputzt, damit ich mich in Stuttgart wieder sehen lassen kann.

Morgen soll sich das Wetter weiter verschlechtern. Das Tief Nick kommt mit noch mehr Regen. – Das Bahnticket nach Stuttgart habe ich schon besorgt. Nun ist Zeit, Bilanz dieser langen Sommerradtour zu ziehen. Ich bin drei Tage mehr gefahren als im vergangenen Jahr, habe aber auch zwei statt nur einen Ruhetag gehabt. Höhepunkte waren für mich die Alpenpässe und Rom. Dort habe ich mir am meisten Zeit genommen zum Schauen. Das Timmelsjoch war eine besondere Anstrengung, aber auch Glück, dass das Wetter so gehalten hat, dass ich am Pass verweilen und die Bergwelt genießen konnte. Physisch war die Bergtour durch die Toskana bei 39 Grad im Schatten die Grenze. Und dafür war die Radtour auch da, um Grenzen herauszufinden. Wieviel ich insgesamt gefahren bin, habe ich nicht zusammengerechnet. Mach ich sicher noch, ist jetzt aber nicht so entscheidend.

Aktuelle Fotos gibt es wieder in meiner Cloud: https://cloud.stefan-droessler.com/s/9AMwXX54fbTCYj6

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