Trainingstour mit neuen Klickpedalschuhen

Ich hatte mir schon im Mai neue Radschuhe für die Klickpedale besorgt. Da ich mit der Zeit immer recht knapp dran war, kamen sie für Touren nach Nürnberg und Leipzig im Frühjahr und eine größere Südwestschleife (Schwarzwald, Elsass, Mosel, Mittelrhein) nicht zum Einsatz. Dabei hatte Kollege Jens gebrauchte Pedale und Cleats mitgebracht.

Spikes adé

Der Dienstag hat mir dann den Rest gegeben. Ich war in einer Baustelle in Cannstatt etwas unglücklich über einen großen Bordstein gefahren (hab auf die Feuerwehr geachtet statt auf den weg). Ich konnte mich zwar noch fangen, tänzelte mit dem Rad und hatte Mühe, den Lenker wiederzufinden, der mir mit einem Ruck aus der Hand geschlagen war. Wie dem auch sei, ich stand auf der Straße und mir schlug von hinten die linke Pedale in die Wade. So hässlich hatten mich die Spikes bisher noch nicht perforiert, aber immer mal wieder und einige Löcher in den Strümpfen zeugen noch heute davon. Es war also klar: Die alten Pedalen müssen jetzt mal gewechselt werden. Dazu an anderer Stelle mehr. Heute hab ich die neuen Schuhe in einer größeren Trainingsrunde getestet, vor allem das Klicksystem, das ja geübt sein will. Die Warnung von Kollege Jens hab ich ignoriert und bin drauflos.

Wunde am linken Unterschenkel durch Pedale mit Spikes
Pedalwechsel: alte Pedale mit Spikes, Cleat-System, Sechskant-Werkzeug, Radschuhe

Schlafende Füße und Fahrökonomie

Um das gute Spätsommerwetter noch auszunutzen hatte ich einen Rundkurs geplant: nach Renningen, Mühlacker, Bietigheim, Marbach und am Neckar und den Schlossgarten zurück in den Stuttgarter Westen. Mein Lieblingsweg aus dem Kessel ist die Tour durch Kaltental, nach Vaihingen hoch, an den Patch Barracks und dem höchsten Berg Stuttgarts, die Bernhartshöhe (540 Meter), vorbei und über eine Autobahnbrücke in den Sindelfinger Wald. An einer Bank im Wald stellte ich die Schuhe neu ein: Ich hatte sie zu fest geschnürt, vor allem vorne schliefen mir die Füße vom Ballen ab in die Spitze leicht ein und der Schuh drückte. Das sollte sich dann während der Tour geben. Insgesamt sitzt der Fuß ja immer steif verbunden mit der Klickpedale im Schuh. Ich rechnete schon damit, in den Pausen Fußgymnastik machen zu müssen, aber das war nicht nötig. Es hat sich eine gewisse Fahrökonomie ergeben, bei der ich an Kreuzungen und sonstigen notwendigen Haltepunkten nur den rechten Fuß mit der Drehbewegung nach einen ausklinke, den linken aber in der Pedale lasse, um schneller wieder in den Tritt zu kommen. Manchmal geht der rechte Schuh auch blind wieder in die Pedale, ohne dass ich schauen muss, ob ich die Öffnung richtig erwischt habe. Denn die klappt wegen der Gewichtsverteilung immer nach unten weg.

Mein Wahoo-Navi hat übrigens erst ab Kaltental getrackt, deshalb geht die Schleife in der Komoot-Ansicht nicht zu. Am Abzweig zum Waldheim Heslach hatte ich erst realisiert, dass sich das Gerät ausgeschaltet hatte. Das hing wohl damit zusammen, dass ich die „Nein“-Taste nicht kräftig genug gedrückt hatte (Wahoo hat wegen der Regenempfindlichkeit von Touch-Displays robustere Gummi-Taster)

Stapel mit Stohballen, Biohof Jörg Blessing in Wiernsheim

Ein erster Klick-Fall

Ich fotografiere ja immer zu viel auf den Radtouren. Deshalb bin ich allein immer am Trödeln. Heute fand ich das Licht und die Farben aber reizvoll. An einem Stapel mit Strohballen stoppte ich also mal wieder wegen eines Smartphone-Fotos, ließ meinen linken Schuh in der Pedale, weil ich ja gleich weiterfahren wollte. Doch mit dem Antritt war es dann nichts. Ich kippte nach hinten auf die Straße (Falltyp „Käfer“), was aber nicht weiter wild war. Keine Kratzer. Der Fehler war, dass ich aus dem Grünstreifen heraus, noch dazu bergauf, natürlich nicht aus dem Knick gekommen war. Ich achte jetzt immer darauf, auf der Straße zu stehen, sodass es mit der Kraftübertragung auch etwas wird. Jens hatte mir ja Stürze prophezeit. Ich komme jedoch besser klar, als ich dachte. Aber es ist schon richtig: Man muss mit dem Kopf fahren und darf sich nicht allein der schönen Landschaft und sonstigen Gedanken hingeben. So nebenbei hat die Runde heute ja auch trainiert – nach der Faulheit der vergangenen Wochen.

Click-Pedalschuhe
Rathaus in Renningen mit Turm der Petruskirche im Hintergrund
Streuobstwiesen bei Pinache
Rast bei einem Discounter in Großsachsenheim – sonst ist mir keine Bäckerei oder Café begegnet.
Mönsheim: Komoot wollte mich den Berg dahinten hochjagen. Ich hab die Straße nach Wiernsheim genommen.
Wasserturm Mühlacker (Enz)
Blick vom linken Neckarufer auf Marbach mit dem Schiller-Nationalmuseum
Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Radtour. Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

Schreibe einen Kommentar