Das Spätsommerwetter heute war ideal für eine Radtour in die nähere Umgebung, bis 27 Grad und Sonne pur. Ich finde es immer gut, wenn man möglichst viel aus eigener Kraft auf Reisen geht. Deshalb beginnen die meisten meiner Radtouren zu Hauses in Stuttgart und enden nach Möglichkeit auch ebenda. Nun hat es sich aber so ergeben, dass eine längere Radtour dieses Jahr zeitlich nicht drin ist. Zwei, drei Wochen am Stück müssen ja auch erst einmal im Kalender freigehalten werden. Urlaub in der eigenen Wohnung hat auch seine Vorteile. Also gibt es vom heimischen Basislager aus Tagestouren.
Jens hatte die Strecke geplant. Treffpunkt war um 13 Uhr die U-Bahn-Haltestelle Ruhbank am Fernsehturm. Ich bin also von der Stadtmitte mit der Bahn hochgefahren, Jens hat nicht viele Höhenmeter und kam auf dem Radweg angezuckelt. Nach Süden oder Osten ist der Anstieg gleich zu Beginn etwas anstrengend, bis 15 Prozent und mehr. Wir fuhren uns bis Denkendorf und Wendlingen ein. Das Gelände fällt zum Neckar hin ab. In der Ferne war der Albtrauf zu sehen und bot uns eine schöne Kulisse. Bei Kirchheim ging es nach Ebersbach, an Pferdekoppeln und Streuobstwiesen vorbei, hügeliges Gelände mit wenig Verkehr.
In Ebersbach an der Fils rasteten wir am Backhaus Zoller, um für die Bergetappe durch den Schurwald gerüstet zu sein. Wir fuhren schließlich Richtung Osten aus dem Ort hinaus und bogen nach Norden zum Örtchen „Nassachmühle“ ab. Das Tal steigt sanft an, sodass man sich gut einfahren konnte. Weiter oben wird es steiler und es gibt ein paar Kehren, aber alles unter zehn Prozent Steigung und gleichmäßig zu kurbeln. Der Schurwald steigt bis auf gut 500 Meter an und wurde früher wohl für die Holzversorgung in der Region genutzt. Wir genossen die Abfahrt Richtung Remstal durch Schnait, an den Weinbergen vorbei und hielten uns fortan an den etwas rumpeligen Radweg an der Rems. In Remseck mündet das Flüsschen in den Neckar. Das ist ein schön gestaltetes Fleckchen, dass sich schon wie zu Hause anfühlt. Wir blieben auf der linken Seite des Neckars, da die Wege mehr Platz bieten als auf der rechten Seite (flussaufwärts gesehen) und sich bei Gegenverkehr schneller fahren lassen. Um halbsieben beendeten wir unsere Tour am Palast der Republik. Jetzt hab ich etwas Muskelkater.