6. Etappe: Santhià-Turin-Susa

Meine Sportuhr misst fleißig meine Schlafqualität, die Herzfrequenz und weitere Parameter, die in die Body Battery einfließen. Die Uhr kennt mich also besser als ich selbst. Ich sollte bei schlechten Werten auf sie hören. Aber meine Uhr ist schlau. Sie empfiehlt mir, auf meinen Körper zu hören. So fühlte ich mich gestern und heute deutlich besser als meine Uhr und folgte ihrer Empfehlung.

Der Tag war wieder sehr warm. Leider fallen gerade die Tankstellen als Verpflegungsstation für Kaltgetränke und Eis aus. Der August ist in Italien ein Ferienmonat – wie bei uns in Süddeutschland. Die Tankstellen-Shops sind also geschlossen. Im piemontesischen Flachland sind die Brunnen seltener als in den Alpen, aber ich wurde immer wieder fündig oder konnte beim „Spar“ einkaufen.

Ich hatte mir überlegt, heute schon ein paar Höhenmeter zu machen, fand aber weiter oben in den Bergen keine Unterkunft. So habe ich mich in Susa einquartiert. Von hier aus kann man den Montgenévre-Pass nehmen. Dort soll aber viel Verkehr sein. Deshalb nehme ich morgen den Col de l’Echelle weiter nordwestlich. Die Auffahrt geht in Bardonecchia los und ist etwas steiler als von französischer Seite. Mit 1.766 Metern Höhe ist er 300 Meter niedriger als der San-Bernardino-Pass. Ich bin gespannt auf die Landschaft. Das Wetter ist gut, vielleicht etwas warm.

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5. Etappe: Locarno-Santhià

Die Beine haben heute zugemacht. Erst am späten Nachmittag wurden sie wieder locker. Ich habe viel Zeit am Lago Maggiore verbracht und bin über den Lago d’Orte in die Po-Ebene hinuntergefahren. Nach den kühlen Alpen musste ich mich heute an die Temperaturen mit über 30 Grad anpassen. Ich war ständig am Trinken.

In der Abenddämmerung, kurz vor dem Ziel, sah ich noch eine Ricke mit ihren Kitzen in einem Fluss baden. Aus den Reisfeldern mit den Bewässerungskanälen stiegen immer wieder Wasservögel auf, Reiher und kleine weiße Vögel mit langen Beinen.

Im Hotel Vittoria in Santhià stiegen nach mir Gäste mit einem großen Chevi-Pickup ab. Kennzeichen: Montana. Das volle Kontrastprogramm zu mir. Der Vollmond steht über der Stadt, die Grillen zirpen. Es hat kaum abgekühlt.

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